dinsdag 1 november 2011

Von Raupe zum Schmetterling




Es ist Mittwoch, den 1. September, als ich wieder zum Steelhaven fahre. Mein Auto parke ich neben Stephans Büro und begebe mich zu der Halle in der ich TRAMONTANA weiß. Öffne die Tür und blicke auf die Schnauze eines mir völlig unbekanntes Bootes….. Schnell schließe ich sie wieder und während ich überlege wo TRAMONTANA sein könnte, kommt ein fremder Herr in Overall mit Farbkübel vorbei. Er möchte wissen, ob ich mein Schiff suche. Diese Frage wird mit einem deutlichen JA meinerseits beantwortet. „Sie ist gerade auf der Maas. Wir wollten schauen ob alles dicht sei…!“ Mit gerunzelter Stirn schaue ich ihn an und will gerade fragen, ob bei ihm alles dicht sei, als er schon sagt dass sie in Halle 4 ist. Also gehen wir quer übers Gelände, kriechen durch ein kleines Tor, überqueren die Straße und dann sind wir bei Halle 4 in der ganz hinten TRAMONTANA steht.



Im Moment ganz im Weis, jedoch in einer anderen Verfassung als Roy Black damals gesungen hat. Sie schaut mehr einem Amerikanischen U-Boot ähnlich.  

 


 










Der Aufbau ist eingepackt. Was nicht eingepackt ist wird, genau, geschliffen!


Am Wochenende fahren wir wieder hin. Stephan ist auch da und zeigt uns die Farbe die benutzt werden soll.
Ich dachte, dass die Lackierung mit einem Roller gemacht wird. Es wird jedoch gespritzt. Unsere TRAMONTANA ist als Testboot auserkoren und bekommt als erste Schiff den spezial Lack!!!
Wie ein echter Lehrmeister erklärt Stephan uns was wann angebracht wird. Wir sind brave Schüler und passen gut auf!!
















Der 1. Schritt besteht aus Isofan Marine von Stoppani als Füllprimer in vier Lagen.
Der 2. Schritt: der Füllprimer wird glatt geschliffen.
Der 3. Schritt: HP Premium mit Lotos Malitiv in vier Lagen lackieren.

Der Hersteller dieser Lacke hat seinen Hauptsitz in Italien in Brescia. Derjenige, der Stephan in Deutschland diese Lacke verkauft und ihn beraten hat, behauptet, der Lack könne nass im nass verwendet werden: aufspritzen, eine Stunde trocknen lassen, dann die nächste Lage aufbringen. Diesem Vorgang traut unser Profi zwar nicht ganz, denkt sich aber „Mache ich sonst nicht, aber wird schon werden.“ Vom Resultat kommen Stepan die Tränen in den Augen. Leider nicht nur bei ihm. TRAMONTANA weint mit! Das Ganze sieht ganz und gar nicht nach „Bellissimo“ aus. 



Manfred hat die Wieling sauber gemacht. Jetzt liegt das Fender tau vor TRAMONTANA und wartet drauf bis es wieder dahin kommt, wo es hingehört. 




Es wird Mitte Oktober, bis wir TRAMONTANA endlich wieder anschauen können.
Wir haben uns seit einigen Wochen nicht mehr gesehen. Schuld dran ist die Arbeit, die viel zu viel Freizeit in Anspruch nimmt.
Die Temperatur war in der Nacht schon bei  minus vier Grad. "Zu frisch zum Anstreichen." sagt Stephan zu mir am Telefon, als ich ihn anrufe, weil ich nachfragen möchte bis wann er im Hafen ist. Leider ist er nicht mehr da als wir am Nachmittag eintrudeln.


Während Manfred TRAMONTANA winterfest macht, bin ich damit beschäftigt alles zu fotografieren. 




Seit dem 13. August war ich nicht mehr in dem Boot. Alles schaut anders aus als sonst: Fenstern stehen oder liegen in der Kajüte oder in den Kojen. Und jede Menge Staub! Das gibt Arbeit während der Herbstferien, denke ich so. Später sagt Manfred, dass Stephan gesagt hat, dass sie alles sauber machen werden.
Für mich bleibt also nur die Feinarbeit. Eine schöne Voraussicht!  
    
Der Aufbau schaut bärig aus! Der Farbton wurde von Stephan gut ausgewählt. Er hat alles mischen lassen. Nichts mit Serien-Farbe 007. Hier kann man zu Recht  von einer Farb-Harmonie sprechen! Mir fällt der Glanz auf und die Spiegelung der Reling, sogar den Wasserdeckel sieht man in dem „Spiegel“.



















Die Roststellen sind glatt und nicht mal eine Narbe ist zu erkennen.

Die kommende Woche werden die Feinarbeiten gemacht, Fenster montiert und ganz zum Schluss das Unterwasserschiff gemalt. Ich kann es kaum erwarten, bis es soweit ist. Nicht weil ich so gerne putze, sondern weil es mich so freut dass TRAMONTANA das bekommt was ihr zu steht!

Die Davids müssen noch im Angriff genommen werden. Dies ist ein „watsches einfaches Unternehmen“, wie man in Tirol sagt. Wenn ich mir alles richtig gemerkt habe, funktioniert es ungefähr so: Die Davids kommen in eine Kammer, in der sie elektrisch aufgeladen werden. Das Pulver wird in die Kammer gespritzt. Die Davids ziehen das Pulver an. Dieses Verfahren nennt man Pulverbeschichtung.
                 


TRAMONTANA in ihr neues Kleid!! Sie schaut wirklich traumhaft schön aus. Da kann man nur sagen „Hut ab für Stephan!“. Oder wie man in Tirol sagt: "Respekt , doas schaut bärig aus!"