zaterdag 10 november 2012

A meahras zum Rackern


Da Lisi die Reiseberichte schreibt, erzähle ich euch über alle andere Ereignissen an Bord.

An einem schönen Samstag im August fahren wir zum Hafen nach Neer. Während der Saison sind wir so oft es geht auf unserem Schiff. Eigentlich lassen wir kaum ein Wochenende aus. Nur gezwungener Massen, das heißt wenn Manfred übers Wochenende für seinen Chef arbeiten muss, oder wenn es eine derartige Hitze hat dass es nicht zum Aushalten ist. Heute ist leider ein Boots-Arbeitstag; wir schippern nicht hinaus denn es sollen verschiedene Bastel-Arbeiten erledigt werden an  Tramontana.
 
 
 
Sakra! Manfred saust als ob seine Schwiegermam in Teufelserscheinung  hinter ihm her ist, denn ich kann mir nicht vorstellen dass er sich so um das Arbeiten reißt!
Ich kann mich die Pratsen wund laufen, Junior wird getragen weil seine Pratsen so klein sind und es ihm weh tut! So ein Schmarrn. Kleine Pratsen tun weniger weh wie große Pratsen!!
 
 
 
 
 
Unsere Nachbarn, Kurt und Hannelore, sind an Bord. Der Wasserschlauch liegt arbeitslos auf dem Schiff da die Wasserpumpe nicht mehr spritzt wie sie spritzen soll. Dietmar leistet erste Hilfe: er bläst der Schlauch durch und stellt fest dass nichts verstopft ist. Keine Panik: fast jeder Skipper hat alles zweifach an Bord so auch Kurt! Er zaubert eine neue Wasserpumpe zu Vorschein. Die Alte wird raus gebaut und die Neue angeschlossen.  Eine sehr genaue Arbeit die mehr Zeit in Anspruch nimmt als erwartet wenn sich heraus stellt dass die alten Schrauben nicht passen und neue Schrauben gesucht werden müssen.

Manfred schaut sich in Ruhe an was er erledigen soll und mosert vor sich hin. „Sauerei was da gemacht wurde, und i Depp hoab glaubt dass der blonde Aff noa a moal kimmt und ausbessert was er verpfuscht hat!“. Hannelore geht gerade vorbei und fragt was er da sagt. Nach al den Jahren kommt ihr der Tiroler Dialekt immer noch Spanisch vor.







 




 
 
 
 
 
 
Bewaffnet mit Klebeband legt er los. Überall auf dem Deck sind Stöpseln raus gesprungen, sind noch kleine Löcher in den Fügen und sogar stellenweise nicht gefugt. Dazu noch die Abdichtungen der Bullaugen die nicht Wasserdicht sind und daher ist uns innen das Holz nass geworden.    

Stephan muss immer noch kommen und es neu abdichten. Wann ist jedoch die Frage die noch keine Antwort bekommen hat. Dass Manfred da stinksauer ist, verstehe ich sehr gut.  

Nachdem alles abgeklebt ist, wird die Spritz hergenommen und auf geht’s. Manfred benutzt dieses Zeug zum ersten Mal und schüttelt öfters sein Kopf. „Woas hat der Steff di dao für a Glump mitgeben?“ will er von Lisi wissen. Doch die stellt sich taub auf einem Ohrwaschel und auf dem anderen Ohr hört sie anscheinend auch sehr schlecht.
Morgan beobachtet alles sehr genau. „Buar, dos ist a saubere Patzerei“, meint er. Da muss ich ihn Recht geben. Das Alles schaut eher aus wie Hans und Gretl wenn sie streiten.






 






 
 
 Wenn alles fertig ist, werden wir gemahnt nicht drauf zu treten. Zur Sicherheit wird etwas drüber gestellt. Zum ersten Mal vergisst Manfred dass wir Collies sind! Die Abdeckung ist eine überflüssige Arbeit.

 





 
 
 
 
Seine Hände schauen aus als ob er trainiert für „Zwarte Piet“; der Holländischer Knecht vom Niederländischen Nikolaus. Es gibt jedoch kaum etwas, was man nicht mit Seife und Wasser wegbringt. So auch dieses verflixte Zeug.



Während Manfred sich bemüht die Sachen aus zu bessern was die gnädigen Herrn Meister Teakholz und Meister Lackierer aus ihren Hirnkastel gestrichen haben, (Na ja, Meister nennt man in Tirol auch manchmal eine Kuh!)  kümmert Lisi sich um die Fenster. Geschützt mit Hut gegen die Sonne legt sie sich ins Zeug.

 

 
Zum Schluss wird Tramontana noch abgeschrubbt. Wenigstens solange als der Stiel an der Schrubbürste ist.

 

 

 
 
 
 
 
Die ganze Zuschauerei macht müde und wir genehmigen uns eine Auszeit.